Andre, die das Land so sehr nicht liebten Kapo – 3. Bund (= Bb-Dur) [Verse 1] G D Andre, die das Land so sehr nicht liebten Em C G War'n von Anfang an gewillt zu geh'n Em C G Ihnen – manche sind schon fort – ist besser D Ich doch müsste mit dem eig'nen Messer C G Meine Wurzeln aus der Erde dreh'n!
[Verse 2] Keine Nacht hab' ich seither geschlafen Und es ist mir mehr als weh zumut – Viele Wochen sind seither verstrichen Alle Kraft ist längst aus mir gewichen Und ich fühl', dass ich daran verblut'!
[Verse 3] Und doch müsst ich mich von hinnen heben – Sei's auch nur zu bleiben, was ich war Nimmer kann ich, wo ich bin, gedeihen Draußen braucht ich wahrlich nicht zu schreien Denn mein leises Wort war immer wahr!
[Verse 4] Seiner wär ich wie in alten Tagen Sicher schluchzend wider mich gewandt Hätt' ich Tag und Nacht mich nur zu heißen – Mich samt meinen Wurzeln auszureißen Und zu setzen in ein andres Land!
[Verse 5] Andre, die das Land so sehr nicht liebten War'n von Anfang an gewillt zu geh'n Ihnen – manche sind schon fort – ist besser Ich doch müsste mit dem eig'nen Messer Meine Wurzeln aus der Erde dreh'n!
Nach dem sogenannten "Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich" schreibt der jüdische Sozialdemokrat Theodor Kramer den Text dieses Liedes, in welchem er seinen Schmerz über seinen unvermeidlichen Weggang von seiner Heimat ausdrückt. 1939 konnte Kramer nach London ins Exil flüchten. http://www.geschichte-in-liedern.de/Andre,-die-das-Land-so-sehr-nicht-liebten
|